• Faszination Island

Land der Gegensätze

Im Boden brodelt heißes Wasser und wenige Kilometer entfernt befindet sich der größte Gletscher Europas – Island, diese zerklüftete Vulkaninsel südlich des Nord-Polarkreises, ist ein Land der Gegensätze. Zehn Tage haben wir „South-Iceland“ erkundet und ich bin begeistert von dieser Insel mit den vielen Gesichtern. Es war keine Fotoreise, sondern ein Wanderurlaub, um die atemberaubende und schöne Natur Islands zu entdecken. Meine Kamera und ein extra leichtes Reisestativ hatte ich aber trotzdem im Rucksack.

Um die Dimensionen von Elementen in der Natur, wie zum Beispiel Felsen oder Wasserfälle dem Betrachter eines Landschaftsfotos zu vermitteln, ist es gut, wenn eine Person mit ins Bild genommen wird. So, wie auf der nachfolgenden Aufnahme meine Freundin Rita, die mit ihrer gut sichtbaren, orangenen Jacke über die Felsen bei Dyrhólaey geht, oder wie sie am „Black Sand Beach“ hinter den riesigen Basaltsäulen verschwindet.

Reynisfjara, der schwarze Lavastrand im Süden von Island

Am Strand von Reynisfjara bekam ich beim Fotografieren nasse Füsse, wie das kleine Video zeigt. Reynisfjara, der schwarze Lavastrand im Süden von Island, gilt wegen der blitzartig entstehenden „Sneaker Waves“ als einer der gefährlichsten Strände weltweit, gleichzeitig ist es aber auch einer der schönsten und interessantesten. Kaum irgendwo sonst werden die Naturgewalten so deutlich wie hier. Wenn das Meer die Wellen an den schwarzen Strand aus Lavasand peitschen lässt, dann ist das gleichermaßen beeindruckend wie angsteinflößend.

Geysir Strokkur

Der Geysir Strokkur ist eine heiße Quelle, die ihr Wasser in regelmäßigen oder unregelmäßigen Abständen als Fontäne ausstößt. Die Eruptionen erfolgen im Abstand von ca. 10 Minuten und die Wassersäule wird bis zu 30 Meter hoch. An diesen außergewöhnlichen Orten trifft man natürlich auch besonders viele Touristen und Fotografen, die sich mit ihren Stativen die besten Plätze ergattern. Leicht genervt von dem Gedränge, stellte ich mich etwas abseits, ohne jegliche Hoffnung auf gute Fotos, denn die Fontäne des Geysirs schoss genau im Gegenlicht der Sonne aus der Erde. Letztendlich sind mir aber gute Aufnahmen mit Blendenstern gelungen.

Kap Dyrhólaey

Das Gebiet rund um Kap Dyrhólaey bietet eine Reihe von Sehenswürdigkeiten. Eines meiner Lieblingsmotive hängt als große Leinwand in meinem Büro: Der Blick vom Dyrhólaey auf den Myrdalsjökull. Beim Fotografieren musste man aufpassen, denn die Windböen auf dem Dyrhólaey-Felsen waren sehr stark und die Abhänge sehr steil …und die Aussicht sehr genial.

Skógafoss, Seljalandsfoss & Gullfoss

Zahlreiche Wasserfälle prägen das Landschaftsbild Islands. Einige haben wir auf unserer Reise aufgesucht. Einer der interessantesten Wasserfälle ist meiner Meinung nach der Seljalandsfoss, denn dort führt sogar ein Weg hinter dem Wasser entlang. Man wird zwar etwas nass, aber mit Regenjacke und Regenhose gar kein Problem. Auch der Skógafoss hat mich sehr beeindruckt. Wenn man genau hinschaut, kann man auf halber Höhe das versteinerte Gesicht eines Trolls erkennen. Viele Geschichten und Mythen Islands ranken sich um Trolle. Was auch immer wieder genial aussah, waren die Regenbögen, die sich bei Sonnenschein durch die Gischtwolken des herabfallenden Wassers bildeten.

Þingvellir Nationalpark, Gletscher, Gletscherlagune & vieles mehr

Eine größere Wanderung haben wir im Þingvellir Nationalpark unternommen. Þingvellir entstand vor Millionen von Jahren, als sich die nordamerikanische und die europäische Kontinentalplatte voneinander zu trennen begannnen. Hierdurch entstand eine Grabenbruchzone zwischen den tektonischen Platten die sich jährlich um 2-4cm verbreitert. So war es möglich, mit einem Fuß in Amerika und dem anderen in Europa zu stehen. Wer kann schon behaupten, dass er „zu Fuß“ in Amerika war. Auf der Brücke der Kontinente auf der Reykjanes Halbinsel ist das möglich. Außerdem haben wir eine Amphibien-Bootstour durch die Gletscherlagune Jökulsárlón unternommen, sind mit Spikes über den Gletscher Sólheimajökull gekraxelt und über den Bergrückern von Kirkjubæjarklaustur gewandert. Auf unseren Autofahrten über die Ringstraße habe ich auch mal ein Foto vom Navi gemacht: „Bitte nehmen sie in 143 km die 2. Ausfahrt.“  🙂

Island ist ein faszinierendes Land!